Verein für Philatelie und Postgeschichte Solingen 1903 e.V.

41. Großtauschtag am Samstag, 19.Oktober 2024

Mitglied des Verbandes der Philatelisten in Nordrhein-Westfalen e.V.

                            im Bund deutscher Philatelisten e.V.

        Ausgezeichnet vom Europäischen Philatelistenverband FEPA


Exponate Klaucke

Das „Handbuch der Solinger Poststempel“ ist durch langjährige Sammel- und Forschungsarbeit von Vereinsmitgliedern entstanden und katalogisiert auf über 150 Seiten alle im Solinger Kreisgebiet seit ca. 1780 vorkommenden, postamtlichen Entwertungen, sowie die amtlichen Bildpostkarten, Einschreib- und Wertbriefzettel. Es wird fortgeschrieben und durch neue Erkenntnisse und Hinweise in einer Arbeitsgemeinschaft des Vereins ergänzt.

 

Für einige Vereinsmitglieder ist es Grundlage ihrer postgeschichtlichen „Heimatsammlung Solingen“.

 

Nachfolgend ein Auszug aus einem 12-bändigen Exponat „Solingen“.

Dauerausstellung Gräfrath

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Postbelege mit Hufeisenstempel


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Hufeisenstempel





Sammlung der Postbelege der 41 Orte mit Hufeisenstempel.


Verein für Philatelie und Postgeschichte Solingen 1903 e. V.


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Wissenswertes zur „Sammlung der Postbelege mit Hufeisenstempel“


Der Sammlungsaufbau erfolgte auf der Grundlage des (einzigen) Kataloges „Die Deutschen Hufeisenstempel“. Der Verfasser, Friedrich Spalink, war für diesen Bereich als Bundesprüfer bestellt. Der Begründer der Sammlung, Herr Helmut Hoppe, arbeitete mit Spalink zusammen. So ergab sich, dass fast alle Belege geprüft sind. Außerdem gibt es auch Atteste anderer Bundesprüfer (z.B. bei Plattenfehlern der Frankatur).


Im Katalog sind 108 originäre Stempelwerkzeuge (Urstempel) erfasst. An 14 dieser Stempel wurden durch Nachgravur oder Korrektur Änderungen des Stempelbildes (insgesamt 46) festgestellt. Mit den 2 hufeisenähnlichen Stempeln von Kiel ergeben sich somit 156 Typen. Diese verteilen sich auf 41 Orte, davon 24 in der BRD, 11 in Frankreich (Elsaß-lothringen), 5 in Polen (Danzig, Pommern, Westpreussen) und 1 Ort in Russland (Königsberg). So kommt es zu Postbelegen und Freimarken mit Hufeisen-stempeln aus Preußen, Württemberg, Elsaß-Lothringen, dem Norddeutschen Post-bezirk und dem Deutschen Reich.


In der Typenbezeichnung ergibt sich aus der Hauptnummer (Ort) und ggf. dem geänderten Stempelbild:


Beispiele :Type 1 (Berlin), Type 1N1 (Type 1 Berlin) nach 1. Nachgravur,


                Type 4-12 (Coeln), Type 4-12y (Type 4-12) nach Aptierung,


               Type 17-1 (Hamburg) Type 17-1M (Type 17-1 Verwendung ohne Zeitgruppe).


Die ersten beiden Hufeisenstempel wurden im April 1864 in Coeln in Dienst gestellt (in Solingen 1865).


Die Sammlung umfasst über 400 (geprüfte) Postbelege mit Hufeisenstempel aus allen 41 Orten. Allerdings sind nicht alle möglichen Stempel vorhanden.


Der älteste Beleg ist aus Coeln, vom 19.8.1864 (aus Solingen vom 9.1.1866).


Entsprechend dem o.a. Katalog haben die Stempel z.Z. einen Wert von 74.425 Punkten (€uro). Der Wert der Freimarken (z.T. mit Plattenfehler), der Ganzsachen und der anderen Stempel ist nicht erfasst. Jeder Beleg ist ein Unikat!


Aufgrund des hohen Sammlerwertes gibt es schon aus ca. 30 Orten Stempelfälschungen!


Näheres auch zu den Gründen der Herstellung des Hufeisenstempels siehe Ausführungen zur „Geschichte“ und im o.a. Katalog.

 

Dieter Höfer



Geschichte


Der früheste bekannte Poststempel stammt aus dem Jahre 1449 aus Venedig und der erste Stempel mit Datumsangabe aus dem Jahre 1661.


Schon im 19. Jahrhundert spielte die Zeitangabe auf Poststücken eine zunehmende Rolle. Vor allem bei größeren


Postämtern wurde schon Ende der 1820er Jahre dazu übergegangen, Stempelwerkzeuge zu verwenden, die über eine


Stundenangabe verfügten.


Anfangs benutzte man Stundenstempel. Dies bedeutete, dass für jede zu dokumentierende Stunde ein eigenes Stempelwerkzeug vorlag. Später wurden Stempelwerkzeuge mit Halte- und Steckvorrichtungen verwendet. Da das Umstecken der Lettern in der Regel sehr umständlich war und viel Zeit in Anspruch nahm, ersann man eine elegantere Lösung. Die Zeitgruppen wurden auf einer drehbaren Walze befestigt und konnten mittels Feststellvorrichtung eingerastet werden.


Diese Walze benötigte viel Platz und da die mechanischen Möglichkeiten damals noch nicht so weit fortgeschritten


waren, musste die zu jener Zeit übliche Zweikreisform der Deutschen Stempel aufgebrochen werden.


Das formschöne Resultat waren die Deutschen Hufeisenstempel.


Die frühen Hufeisenstempel kennen wir aus COELN (1864), BERLIN (1865), CREFELD (1865), DÜSSELDORF (1865),


ELBERFELD (1865), SOLINGEN (1865) und LÜBECK (1866).


Als Urvater und Hersteller der Hufeisenstempel gilt der seinerzeit in Solingen ansässige Julius Klaucke, von Beruf Graveur und Stempelmacher.


Durch die General-Verfügung des General-Postamtes Berlin vom 3. Juli 1871, ist gesichert, dass Klaucke einen Liefervertag mit der Ober-Postdirektion Düsseldorf abschließen konnte und somit als Produzent der meisten Hufeisenstempel angesehen werden kann.


Klaucke warb stets damit, dass alle Stempelwerkzeuge aus seiner Manufaktur aus gehärtetem Gussstahl und somit von längerer Haltbarkeit waren.


Der Hufeisenstempel wurde durch den nach seinem Erfinder Julius Klaucke benannten Klaucke-Stempel abgelöst.



Erfinder des Hufeisenstempels

Gottlieb Julius Klaucke,

geb. 11.Juli 1826 in Wald, verst. 4. August 1903 in Solingen


Anlass für die Form „Hufeisenstempel" war die Idee des Graveurs und Stempelmachers G. J. Klaucke, anstelle der Wechselplättchen für die Stundenangaben ein verstellbares Drehrädchen einzuführen.


Mit Auftrag des General-Postamtes Berlin fertigte er

108 Urstempel, zusätzlich 46 Typen und 2 Kielstempel, insgesamt 156 Varianten des Hufeisenstempels.

Verwendet wurden die Stempel vom

14.4.1864 (Coeln) bis 1900 (Strassburg).


Der Verein für Philatelie und Postgeschichte Solingen 1903 e.V.

ehrte mehrfach den Solinger Pionier des Deutschen

Poststempelwesens durch Ausstellungen, Sonderstempel und Ganzsachen.


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Orte mit Hufeisenstempel


     1. Berlin                                       21. Leipzig                          

     2. Bütow                                      22. Lübeck           

     3. Bützfleth                                  23. Magdeburg     

                4. Coeln                                      24. Markirch

     5. Colmar                                    25. Metz     

               6. Crefeld                                     26. Mühlhausen

               7. Danzig                                     27. Mühlheim

     8. Demmin                                  28, Münster

     9. Dieuze                                    29. Oberndorf

   10. Duisburg                                 30. Osnabrück

   11. Düsseldorf                              31. Pollnow

   12. Elberfeld                                 32. Saargemünd

   13. Gebweiler                               33. Schlettstadt 

              14. Graudenz                               34. Solingen

              15. Grimmen                                35. Stralsund   

   16. Hagenau                                36. Strassburg

   17. Hamburg                                37. Stuttgart

   18. Herford                                   38. Thorn        

  19. Kiel                                          40. Wesel         

  20, Königsberg                              41. Zabern             

 


Hufeisenstempel „SOLINGEN,12 APRIL 70, 3-4 N."

Type 34-1


als_Aufgabe- und Entwertungsstempel auf einem Faltbrief frankiert mit 3 Freimarken des Norddeutschen Postbezirkes

Nrn. 15-17 zu 1/2, 1 und 2 Groschen der Serie Ziffer im Kreis nach Marseille.


Der Stempel wurde regelmäßig am Briefschalter, vereinzelt im Innendienst und bei der Abfertigung der Fahrpost eingesetzt.

Roter Stempel : „P.D." (Pay é Destination) und blauer Einkreisstempel: „PRUSSE - ERQUELINES 3".

Rückseite: Zweikreis-Bahnpoststempe1 „LYON-MARSEILLE" und Zweikreis-Ankunftstempe1 „MARSEILLE".




 Hufeisenstempel „SOLINGEN,17 Juli 77, 3-4 N."

Type 34-1N


als Ankunftstempel auf der Rückseite eines Briefes

von Opladen nach Scheidt b/ Solingen.

Vorderseite des Briefes: Angabe „Werth : Mk 579,35", frankiert

mit Freimarken der Deutschen Reichspost Nrn. 33, 34

zu 10 und 20 Pfennige der Serie Reichsadler im Oval.

Aufgabe-Entwertungstempel „OPLADEN, 17 7 77, 10-1 IV."



Hufeisenstempel „SOLINGEN, 26 JULI 76, 6-7N."

Type 34-3


als Aufgabe- und Entwertungsstempel auf einer

Auslandspaketkarte mit Klebezettel „330. Solingen" zu einem

Paket von Solingen nach Zürich mit Postleitvermerk „Waldshut"

frankiert mit Freimarken des Deutschen Reiches

Nrn. 34 (2x) u. 36 zu 20 und 50 Pfennige

der Serie Reichsadler im Oval.

In der Schweiz mit 40 Rappen Zoll belegt.


Der Stempel wurde mit Verwendungspausen in der Regel am

Briefpostschalter eingesetzt.


Rückseite der Paketkarte:

Einkreis-Transitstempel „WALDSHUT, . 76/ 1-8v.".


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